Teeservices aus dem feinsten Porzellan, Hemden und Blusen aus dem schönsten Seidenstoff und der Schmuck aus purem Gold. All dies hätte einst der jungen Frau Reyna Collins zustehen können, wären ihre Eltern nicht solch arrogante, narzisstische und vor allem rassistische Wesen gewesen. Als einzige Brünette der Blondschopff-Familie Redmond, war sie ein Dorn im Auge der Eltern. Ein durch und durch gesundes Kind das mit seinem Lächeln das Strahlen der Sonne übertrumpfen konnte, wurde von der ganzen Verwandtschaft als Parasit behandelt und nur mit einer Perücke vor die Tür gelassen. Völlig lächerlich sollte man meinen - doch die reine Blutlinie, die die Familie beibehalten wollte, war ihnen das wertvollste in ihrem erbärmlichen Leben. So kam es schließlich dazu, dass man Annette Redmond, wie sie zu diesem Zeitpunkt noch hieß, im Waisenhaus ablieferte und gegen Schweigegeld die Spuren verwischen ließ, die auf sie zurück führen würden. Man hoffte, dass 4 Jahre nicht alt genug waren um sich später an ihr altes Leben erinnern zu können, und sie somit den Schandfleck aus ihrem Leben gänzlich entfernt hatten. Da ihre Betreuer fortan verboten, ihren echten Namen zu benutzen, nahm sie den erst besten an, den ihre erste Freundin im Waisenhaus ihr gegeben hatte; Reyna. 4 Jahre später nahm ein Vorstadtpärchen, das keine Kinder bekommen konnte, die Kleine bei sich auf und gehörte somit fortan zur Familie Collins. Das Schicksal meinte es damit nur gut mit ihr, denn die Liebe die sie durch dieses Pärchen erhielt, hätte ihr nicht mal alle Redmonds zusammen schenken können - selbst mit blonden Haaren. Alles in einem lebte Reyna also ein glückliches Teenager-Leben. Sie entwickelte Interessen für Geschichte und Politik; aber vor allem für Programmierungen hatte sie ihre Leidenschaft erwecken können. Sie meldete sich in einem Kurs der Schule an um mehr darüber zu erfahren und brachte sich dabei einige Grundfähigkeiten bei, die ihr beim hacken halfen. Sie mochte dadurch ein kleiner Rebell sein, doch sie zählte definitiv nicht zu der durch und durch kriminellen Sorte. Als ihre Adoptivmutter jedoch urplötzlich stark erkrankt und sich binnen kürzester Zeit in einem kritischen Zustand befindet, reicht das Geld bald nicht mehr für die Arztkosten aus die ihre Mutter am Leben erhalten soll. Reyna greift zu drastischen Maßnahmen und wendet sich an ein Hackerportal namens Cybercoast wo sie knapp ihre Probleme schildert und nach Möglichkeiten sucht schnell an Geld zu kommen. Keine 10 Minuten später erhält sie die Nachricht, sich mit einem Fremden zu treffen der ihr einen Job anbieten würde der - zumindest für sie - relativ legal ausfallen würde. Aus Verzweiflung gezwungen, willigte sie dem Treffen ein und traf sich mit einem Mann, dessen Gesicht durch ein Halstuch verdeckt war, an einer Imbissbude. Dieser offenbarte ihr kurz und knapp, dass er sie gehackt habe und wüsste wer sie ist und woher sie stammt; und genau deswegen, war sie die perfekte Wahl für den Job. Natürlich wusste die 23 Jährige bereits, welcher Familie sie biologisch angehörte, denn immerhin war auch sie irgendwann neugierig gewesen und hatte recherchiert. Zu 100% war sie sich nie sicher gewesen, doch das eine passte einfach zu gut mit dem anderen zusammen. Nun stand da aber dieser Mann vor ihr, der ihr genau das bestätigte was sie vermutet hatte und unterbreitete ihr dabei auch noch ein verlockendes Angebot. 500 Tausend Dollar dafür, dass Reyna sich in das Herz der Harrison Familie vorkämpft und ihr Vertrauen gewinnt um an die Daten des Oberhaupts zu gelangen. „Hör zu - es geht dich nichts an was mein Arbeitgeber damit vor hat und was nicht. Das einzige was du wissen solltest ist, dass sie mit den Redmonds kooperieren; und die haben großen Dreck am Stecken.“ Zwei Sätze die unausgesprochen einen Deal abgeschlossen hatten. Wenn die verhasste Familie mit der Bürgermeisterfamilie kooperierte, konnte dies nichts gutes bedeuten. Nicht nur, dass sie durch ihre Erfahrung bereits einen Groll gegen reiche Schnösel hegte - nun vermutete sie auch noch kriminelle Machenschaften hinter den Gardinen der Harrisons. Wenn Reyna zu diesem Zeitpunkt noch moralische Bedenken gehabt hatte, waren diese nun verflogen. Nun war die junge Miss Collins drauf und dran den Bürgermeistersohn zu verführen, nur, um einem Unbekannten bei seinen Plänen zu helfen und Geld für ihre Mutter zu besorgen. Was man nicht alles aus Verzweiflung tut..

Vancouver, Kanda. 1998. 06. März. Ein Tag, welcher für die Familie Tremblay sicherlich noch denkbar in Erinnerung bleiben sollte… denn an jenem Abend wurde Charlotte Sofia im Hinterhof einer Bar zur Welt gebracht. Kein sonderlich schöner Ort um ein Kind auf die Welt zu bringen, doch der einzige Ort an welcher ihre Mutter Linnea besuchen konnte. Die Bar gehörte einem „Freund“, wobei dies wohl ein ziemlich dehnbarer Begriff war. Für die kleine Charlotte, welche heute großenteils eigentlich nur mit Sofia angesprochen wurde, bedeutete diese Freundschaft schon früh was es bedeutete einen Niederen Stellenwert zu haben. Ihre Mutter war eine Art Mädchen für alles für den Barbesitzer, was nicht nur bedeutete dass sie die Klos Putzen musste. Nein, viel mehr war sie auch für die Stimmung bei diversen Männern zuständig und musste Sorge tragen, dass die Männer alle reichlich Alkohol in der Bar ließen. Charlotte selbst wuchs in einem Zimmer auf, aus welchem sie nur raus durfte, wenn die Bar geschlossen war und niemand ein Kind sehen konnte. Schwieriger wurde es in der Zeit, in welcher Charlotte zur Schule gehen musste, doch auch dies wurde mit dem Hintereingang in der Bar geregelt.

Je älter das Mädchen wurde, desto mehr bekam sie mit und hinterfragt das Leben, welches sie führte. Bei ihren Mitschülern bekam sie immerhin mit, wie anders das Leben sein konnte. Freundschaften zu schließen war schwer für das junge Mädchen, da niemand verstand wieso sie niemanden mit nach Hause bringen durfte… und niemand verstand, warum ihre Klamotten meist mehrere Nummern zu groß waren und sie aussahen, als kämen sie aus dem Müll. Leider war dies oftmals der Fall. Zwar nicht aus dem Müll, aber aus den Altkleidercontainern, in welchem ihre Mutter stets Klamotten sammelte. Charlotte lernte also schon früh sich gegen die ganzen Menschen durchzusetzen und ihren eigenen Kopf zu entwickeln. Sie kämpfte, wenn ihr etwas wichtig war und ließ sich nicht in eine Schublade stecken, nur weil die anderen Kinder meinten sie dort hineinverfrachten zu können. Keiner wusste um die Gegebenheiten in ihrem und aus dem Grund wusste auch niemand, wie es wirklich in dem Mädchen aussah. Durch all diese Umstände war es schwer für Charlotte in der Schule ordentlich mitzukommen, sodass sie es wirklich schwer hatte und man oftmals bangen musste, ob sie versetzt wurde oder nicht.
An einigen Punkten in ihrem Leben war Charlotte verleitet abzuhauen, sich dem Leben zu entziehen und woanders ein neues zu suchen – doch konnte und wollte sie ihre Mutter nicht alleine lassen. Als aus dem Mädchen mittlerweile eine Teenagerin geworden war, wollte der „Freund“ der Familie sie für die gleichen Zwecke nutzen wie auch ihre Mutter eingesetzt wurde. Doch dies war ein Fehler. An jenem Abend der ihr Leben verändern sollte konnte die einen Streit in der Bar mitverfolgen. Als sie sich aus ihrem Zimmer traute, was sehr selten vorkam, konnte sie einen Mann entdecken welcher mit dem Barchef aneinandergeriet. Es kam zur Prügelei und ehe sie sich versah tauchte ihre Mutter auf und packte notdürftig einige Klamotten zusammen. Sie bei der Hand gegriffen verließen sie die Bar uns stiegen in das Auto des Fremden. Nun, fremd war er jedoch nur für Charlotte. Sie saß auf der Rückbank und konnte die Vertrautheit spüren, mit welcher der Mann sanft eine Hand auf das Bein ihrer Mutter ablegte. Es war nicht dieses Widerliche anfassen, wie sie es oftmals miterlebt hatte, nein, es war viel intensiver und intimer.

Der Mann stellte sich als ein Geschäftsmann heraus, welcher auf einer Reise in Kanada war. Er und seine Mutter verliebten sich bei einem Treffen und somit entpuppte er sich als edler Ritter, welche die Familie aus Kanada wegbrachte und ein neues Leben in New Jersey ermöglichte. Die damals 16 Jährige war vollkommen überfordert mit der ganzen Situation und doch war es wohl das Beste, was ihr passieren konnte. Auch wenn die Familie XXX selbst ebenfalls nicht im Geld schwamm, nahm man sie zuhause auf und gab Charlotte gar ein eigenes Zimmer. Mit einem neuen Mann an der Seite ihrer Mutter kam auch ein weiterer Teil dazu. Charlotte gewann noch einen Bruder, welcher für sie zum Anker in ihrem Leben wurde.

Von dem Moment an war Charlotte mit dem Leben und sich selbst im Reinen. Sie begann Freunde zu finden, bekam die Schule mit einem akzeptablem Zeugnis hin und begann eine Ausbildung zur KFZ Mechanikerin.

Mitch wuchs in einer großen Familie auf. Mit insgesamt fünf Geschwistern - alle jünger als er - wurde es im Hause Anderson weder langweilig noch ruhig. Als ältestes Kind legten seine Eltern schon bald die Hoffnung in ihn, seine jüngeren Geschwister zu führen und ihnen ein gutes Vorbild zu sein. Die Hoffnung behielten sie für ungefähr zehn Jahre, bis Mitch in die Pubertät kam und auf alles schiss. Eltern - wer brauchte das schon? Mitch hatte Freunde, coole Freunde, die rauchten, tranken, Party machten, geile Musik hörten und auch schon Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht gemacht hatten. Oft blieb er tagelang weg, schwänzte die Schule, um stattdessen den ersten Höhenflug eines Joints zu erleben, oder um per Anhalter in die nächste Stadt zu fahren, um dort irgendwelche Bekannten eines Bekannten zu treffen, der angeblich die besten Partys schmiss. Das Leben zuhause ging ihm auf den Zeiger, seine nervigen Geschwister, seine gestresste Mutter, sein Vater, der sich gerne vor der Verantwortung drückte - und von dem Mitch wohl genau diese Art geerbt hatte. Er war sechzehn, als er sich dachte "Fuck you all, ich hasse euch, ich haue ab", nachdem seine Leistungen in der Schule so weit in den Keller gesunken waren, dass seine Versetzung gefährdet war und seine Eltern ihm mit Hausarrest drohten. In der folgenden Nacht machte er die Fliege, mit einem Rucksack und Geld, welches er seinem Vater aus dem Portemonnaie geklaut hatte. Er hinterließ seiner Familie keinen Brief oder eine Nachricht, sondern ging einfach. Und wurde am nächsten Tag bereits wieder von der Polizei bei seinen Eltern persönlich abgeliefert, weil er mit seinen Kumpels am Bahnhof herumgelungert hatte und jemand die Polizei alarmiert hatte, weil die Jugendlichen offensichtlich nicht in der Schule waren. Und blöderweise war Mitch der jüngste der Clique - der einzige, der noch in die High School gehen musste. Gedemütigt verließ Mitch sein Zimmer für die nächsten Wochen nicht mehr. Der Kontakt zu seinen coolen Freunden brach natürlich ab und seine Eltern sorgten dafür, dass er wieder in die Schule ging, Nachhilfe nahm, damit er seine Noten wieder verbesserte und dass er sich von Schwierigkeiten fernhielt. Das Geld, welches er seinem Vater geklaut hatte - immerhin ganze zweihundert Dollar, eine Menge Geld für einen sechzehnjährigen Schüler - und das er dazu verwendet hatte, sich und seinen Kumpels Zugtickets nach Philadelphia zu kaufen, musste er abarbeiten, in dem er seinem Vater in der Werkstatt half, die er besaß. Handarbeit war etwas, was Mitch bis dato so gar nicht gemocht hatte, aber seltsamerweise beruhigte es den rastlosen Geist und er fand allmählich Gefallen daran, Möbel herzustellen, zu schnitzen und zu reparieren. Es gefiel ihm sogar so gut, dass er nach der High School, die er zwar nicht mit Bestnoten abschloss, aber immerhin beendete, als fester Angestellter unter seinem Vater arbeitete und sich mit den Jahren immer weiter entwickelte. Vor drei Jahren ging sein Vater schließlich in den Ruhestand und übergab Mitch die Werkstatt, aber der alte Mann steht ihm noch immer zur Seite, wenn er Hilfe braucht. Mitch bewohnt eine Wohnung direkt über der Werkstatt, die er in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut hatte. Die meisten Möbel hatte er selbst gefertigt, was ihn einiges an Geld gespart hatte, was er wiederum dafür benutzt hatte, um die Werkstatt zu vergrößern. Mittlerweile arbeiten drei weitere Leute unter ihm und dank einiger Aufträge geht ihnen auch die Arbeit nicht aus. Das Verhältnis zu seinen Geschwistern ist heute um einiges besser als noch in ihrer Kinder- und Jugendzeit, auch wenn es bei Familienfeiern noch immer viel zu laut und nervig ist.

Wenn er nicht gerade die Zeit in seiner Werkstatt verbringt, geht Mitch gerne in eine Bar mit Freunden und trinkt ein Bier, oder auch zwei oder drei, oder auch einen über den Durst. So richtig betrunken war er zwar seit seiner Jugend nicht mehr, aber der Junggesellenabschied seines besten Freundes stellte eine außerordentliche Ausnahme dar. Sie zogen schon mittags von Bar zu Bar, waren nach der zweiten schon nicht mehr in der Lage, gerade zu gehen und feierten, was das Zeug hielt. Der obligatorische Abstecher in einen Stripclub durfte natürlich auch nicht fehlen, und während sich die Herren bei Bier, Schnaps und halbnackten Frauen königlich amüsierten, beäugten sie die Sicherheitsleute mit einem sehr aufmerksamen Seitenblick. Am Ende der Nacht - oder des morgens, wie man es sah - gingen sie nicht alleine heim. Eine kleine Gruppe von Damen hatte sich ihnen angeschlossen und es war kein Geheimnis, wie das alles seinen Abschluss finden würde. Als Mitch irgendwann erwachte, mit dem Kater seines Lebens und einer unbekannten Frau neben sich im Bett, dachte er, er müsse sterben. Ganz so schlimm war es dann zwar nicht, als er sich mit Kopfschmerztabletten zugeschüttet hatte, aber er schwor sich, nie wieder so einen ausschweifenden Abend mitzumachen. Die Frau, die er noch zum Mittag- Schrägstrich Abendessen einlud, stellte sich als freiwillige Helferin einiger sozialer Organisationen heraus und er war so beeindruckt von ihr, dass er sich von ihr überreden ließ, nicht nur Blut zu spenden, sondern gleich noch einen Schritt weiter zu gehen und sich als Knochenmarkspender zu registrieren. Mitch, der davon eigentlich keine Ahnung hatte, konnte schlecht nein sagen und so landete er weniger Wochen später im Krankenhaus, verbrachte dort drei langweilige Tage mit Schmerzen in der Hüfte und gefühlten fünfzig Litern Blut weniger im Körper. Aber, so wurde ihm versichert, sobald der Schwindel und der Schmerz nachließen und er erkenne, dass er mit seiner Spende vielleicht Menschenleben retten könnte, würde er bestimmt einsehen, dass das ein geringes Übel wäre. Wochen später hatte Mitch schon wieder vergessen, dass man ihm seinen Lebenssaft abgezapft hatte. Daran erinnert wurde er aber wieder, als er sich auf einmal in einem Telefongespräch mit dieser einen Frau befand, die ihn dazu überredet hatte. Sie hatte erfahren, dass es tatsächlich einen Empfänger für sein Knochenmark gab. Er würde in ein paar Wochen erfahren, wie der Eingriff verlaufen sei und wie es dem Patienten gehen würde. Informationen zu der Person, die sein Blut bekommen würde, erhielt er nicht, aber sie sagte, wenn alles gut verlaufen würde, könnte er anonym Kontakt aufnehmen über einen Brief oder eine Mail. Anschließend informierte er sich sehr viel über das, was er getan hatte und zu was es gut war, wie es funktionierte und wie das alles überhaupt entstand. Bisher hatte er mit Krebs keinerlei Berührung gehabt, aber da es nun irgendwo einen Menschen gab, der so gesehen sein genetischer Zwilling war und dem er das Leben retten konnte, interessierte ihn das doch sehr. Und als er schließlich erfuhr, dass sich der Patient auf dem Weg der Besserung befand und sein Körper das fremde Blut angenommen hatte, war das ein überwältigendes Gefühl. Er schrieb der unbekannten Person einen Brief - per Hand, weil er so oldschool war - und schickte ihn an die Organisation, die diesen weiterleiten wollten an das betreffende Krankenhaus, welches den Brief schließlich in den Briefkasten der Person befördern sollten. Das war nun schon fast zwei Jahre her - eine Antwort hatte er nie erhalten. Ob es daran lag, dass der Brief niemals ankam, dass die Person gar nicht wissen wollte, wer er war, oder ob der Antwortbief vielleicht verloren ging, wusste er nicht. Zwar könnte er nun herausfinden, wer der Patient war, aber... Irgendwie war es wieder in Vergessenheit geraten.

Eine warme Frühlingsbrise weht durch Kolumbien in den späten 80ern als Cara als dritte Kind der Alvarez Familie das Licht der Welt erblickt. In den darauffolgenden Jahren sollen noch 5 weitere Geschwisterchen der Großfamilie beitreten und das Glück vollends machen. Doch obwohl sich das Elternpaar über jedes einzelne ihrer Kinder freute und mit Lieber überschüttete, reichte keine Zeit der Welt um es jedem Einzelnen Recht zu machen. So musste ein Jeder in der Familie früh lernen, was es heißt selbstständig zu sein und für sich selbst zu sorgen. Auch Cara hatte das Vergnügen das ein oder andere mal die Ersatzmutter ihrer jüngeren Geschwister zu spielen, wenn diese mit dem Haushalt oder anderen Dingen beschäftigt war. Währenddessen sorgte der Vater, der als Bauarbeiter tätig war, für das nötige Kleingeld um sich das Dach über dem Kopf und genügen Essen leisten zu können. Als die drei ältesten Geschwister alt genug waren, begannen sie mit kleinen Nebentätigkeiten damit ihren Eltern finanziell unter die Arme zu greifen. Während der Älteste, XXX dabei leider auf die falsche Schiene geriet, suchten sich die ältesten Schwestern Aushilfsjobs in einem Diner in dem sie nach der Schule arbeiteten. In eben diesem Diner lernte sie schließlich den älteren jungen Mann Samil kennen, der zu diesem Zeitpunkt Jura studierte. Während Samil sofort und völlig offensichtlich hin und weg von der Latina war, spielte Cara schon mit ihren 17 Jahren gerne mit ihrem „Futter“. Schlussendlich musste allerdings auch sie nachgeben, weshalb sie sich auf ein Date mit ihm einließ. Kurz darauf wurden die beiden ein Paar, weshalb sie unter anderem immer mehr darüber erfuhr, womit ein Anwalt es zu tun hatte. Ihr Interesse wurde geweckt und auch sie entschied sich in naher Zukunft mit einem Jurastudium zu versuchen. Nachdem Samil seine Prüfung abgelegt und bestanden hatte, machte er seiner Geliebten einen völlig überstürzten Antrag. Von der Frage überwältigt, musste die damals 19 Jährige zuerst 2 Tage ihre Gedanken sortieren ehe sie sich jedoch dazu entschloss auf seinen Antrag einzugehen. Trotz der Verlobung sollte jedoch in den nächsten Jahren keine Hochzeit folgen, denn Samil hatte sich mit Leib und Seele in seine Arbeit gestürzt und war drauf und dran mit seinem Berufsstand eine Anstellung in Amerika zu bekommen. Wer würde nicht davon träumen seinem Traumjob nachzugehen und dabei auch noch gutes Geld zu verdienen? Bevor dies jedoch geschehen konnte, nahm er sich den Fall von Caras Bruder an, der dank eines Gangkampfes nun sehr tief im Schlamassel steckte. Es war für ihn mehr als selbstverständlich dem Bruder seiner Liebsten zu helfen, weshalb er es mit ein wenig Hilfe von Außen schließlich schaffte, sein Anwalt werden zu dürfen. Durch seinen Eifer und seiner Erfolgsquote, sollte der Sieg bereits in der Tasche gewesen sein - doch genau das wussten auch XXX‘s Feinde. Um einen erfolgreichen Prozess zu verhindern, beseitigte man Samil also kurzerhand mit einer Warnung an XXX. Aus Angst vor weiteren Verlusten, stellte er jegliche Hilfe ein und wanderte hinter Gitter während Cara am Boden zerstört zurück gelassen wurde. Mehr oder weniger verwitwet und nun auch noch ihren Bruder hinter Gitter vorzufinden, brach Cara gänzlich. Statt sich jedoch wie ein trauriges Mäuschen im Bett zu verkriechen, schwor sich die Brünette Rache an den Männern die ihr und ihrer Familie Leid zugefügt hatten. Kurzerhand ihre Pläne völlig umgeworfen, begann sie eine Ausbildung zur Polizistin und nahm ihren ganz persönlichen Fall, mit Abschluss ihrer Prüfung, mit 25 auf. 2 Jahre bewies sie sich unter Kollegen und fand Feinde aber auch Freunde unter ihnen, die ihre kalte Aussenfassade allerdings nicht ganz durchblicken konnten. Als sie schließlich durch einen Hinweis herausfindet, dass sich die Mörder ihres Geliebten in New Jersey befinden, bewirbt sie sich um einen Posten Vorort, lässt sich umschulen und lernt binnen kürzester Zeit die Sprache; und das alles nur, um ihren Rachedurst zu stillen.